Preisbildung im vollkommenen Markt

Preisbildung im vollkommenen Markt

Vollkommene Märkte pendeln sich immer im Marktgleichgewicht ein. Das ist genau der Punkt, an dem die Angebots- und die Nachfragemenge übereinstimmen (Gleichgewichtsmenge). Der Preis an diesem Punkt wird als Gleichgewichtspreis bezeichnet.


Erklärung

  • Preis für ein Gut bildet sich im Marktgleichgewicht
  • Ein Marktgleichgewicht liegt ganz einfach dann vor, wenn Angebot und Nachfrage genau übereinstimmen
  • In diesem Punkt kaufen die Konsumierenden also genau so viel von einem Produkt, wie die Anbietenden herstellen
  • Da die Angebots- und Nachfragemengen vom Preis abhängen, muss es also einen bestimmten Preis geben, bei dem Angebot und Nachfrage genau übereinstimmen
  • Dieser Preis wird als Gleichgewichtspreis bezeichnet

Grafische Bestimmung

  • Angebots- und Nachfragekurve zusammen in ein Koordinatensystem zeichnen
  • Der Schnittpunkt gibt dann einen Preis an, bei dem die angebotene Menge und die nachgefragte Menge übereinstimmen

→ Man erhält also den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge

Auf dem Markt für ein brandneues Smartphone eines Herstellers könnte dies zum Beispiel so aussehen (Mengenangabe in Millionen Stück):

Die Grafik zeigt ein Koordinatensystem, in dem zwei Geraden eingezeichnet sind. Auf der x-Achse ist die Menge eines Gutes und auf der y-Achse dessen Preis eingetragen. Die eine Gerade ist die steigende Angebotsgerade, die andere ist die fallende Nachfragegerade. Die beiden Geraden schneiden sich in genau einem Punkt. Dieser Schnittpunkt ist das Marktgleichgewicht. Der Schnittpunkt gibt somit den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge an.

Das Marktgleichgewicht liegt hier bei 500 € und drei Millionen Smartphones.

Rechnerische Bestimmung

Da das Marktgleichgewicht im Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage vorliegt, kann man zur Bestimmung die Funktionsgleichungen von Angebot und Nachfrage gleichsetzen. Aus den vorherigen Kapiteln kennen wir diese Gleichungen für das Smartphone-Beispiel schon:

Angebotsfunktion:

S(p)=10.000p-2.000.000S(p)=10.000p2.000.000S(p)=10.000p-2.000.000

Nachfragefunktion:

D(p)=-5.000p+5.500.000D(p)=5.000p+5.500.000D(p)=-5.000p+5.500.000

Gleichsetzen ergibt den Gleichgewichtspreis:

10.000p-2.000.000=-5.000p+5.500.00010.000p2.000.000=5.000p+5.500.00010.000p-2.000.000=-5.000p+5.500.00015.000p=7.500.00015.000p=7.500.00015.000p=7.500.000p=500p=500p=500

Einsetzen des Gleichgewichtspreises in Angebots- oder Nachfragefunktion ergibt die Gleichgewichtsmenge:

S(500)=10.000 \cdot 500-2.000.000=3.000.000S(500)=10.0005002.000.000=3.000.000S(500)=10.000 \cdot 500-2.000.000=3.000.000

Das Marktgleichgewicht liegt also bei 500 € und drei Millionen Smartphones.

Ein vollkommener Markt wird sich immer im Marktgleichgewicht einpendeln.
Das Marktgleichgewicht liegt im Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragefunktion. Es kann sowohl grafisch als auch rechnerisch bestimmt werden. Im Marktgleichgewicht ist die produzierte Menge gleich der verkauften Menge (Gleichgewichtsmenge). Gesteuert wird dieser Prozess über den Preis. Im Marktgleichgewicht spricht man vom Gleichgewichtspreis.


Beispiel rechnerische Bestimmung

Gegeben sind folgende Angebots- und Nachfragefunktionen für die Auflage einer Tageszeitung:

S(p)=5.000pS(p)=5.000pS(p)=5.000p

Interpretation: Pro Euro mehr wird der Herausgeber 5.000 Zeitungen mehr drucken.

D(p)=-4.000p+18.000D(p)=4.000p+18.000D(p)=-4.000p+18.000

Interpretation: Pro Euro mehr werden 4.000 Zeitungen weniger nachgefragt.

Marktgleichgewicht durch Gleichsetzen

1. Gleichgewichtspreis

5.000p=-4.000p+18.0005.000p=4.000p+18.0005.000p=-4.000p+18.0009.000p=18.0009.000p=18.0009.000p=18.000p=2p=2p=2

2. Gleichgewichtsmenge

Einsetzen des Gleichgewichtspreises in Angebots- oder Nachfragefunktion:

S(2)=5.000 \cdot 2=10.000S(2)=5.0002=10.000S(2)=5.000 \cdot 2=10.000D(2)=(-4.000 \cdot 2)+18.000=10.000D(2)=(4.0002)+18.000=10.000D(2)=(-4.000 \cdot 2)+18.000=10.000

Ergebnis

Das Marktgleichgewicht liegt bei einer Auflage von 10.000 Stück zu einem Preis von 2 €.

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