Die Nachfrage gibt an, wie viel die Konsumenten und Konsumentinnen von einem Gut kaufen möchten. Im Marktmodell ist die Nachfrage ausschließlich vom Preis abhängig. In der Regel sinkt die Nachfrage, je teurer ein Gut ist.
Erklärung
- Nachfrage nach einem Produkt hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab
- Im Marktmodell wird allerdings nur der Preis als Einflussgröße berücksichtigt
Die Nachfragefunktion gibt an, welche Menge eines Gutes bei welchem Preis nachgefragt wird.
Herleitung der Nachfragefunktion
Herleiten kann man die Nachfragefunktion zum Beispiel durch eine Befragung. Wenn man Konsumierende fragen würde, zu welchem Preis sie das neue Smartphone eines Herstellers kaufen würden, könnte zum Beispiel das folgende Ergebnis dabei herauskommen:
Preis | Anzahl nachgefragter Smartphones |
---|---|
400 € | 3,5 Millionen |
500 € | 3 Millionen |
600 € | 2,5 Millionen |
700 € | 2 Millionen |
Die rechte Spalte stellt hier die Nachfrage in Abhängigkeit vom Preis (linke Spalte) dar.
Dieses Nachfrageverhalten lässt sich auch grafisch darstellen:
Man erkennt, dass die Steigung der Nachfragefunktion negativ ist. Das ist bei den meisten Gütern der Fall, da bei höheren Preisen in der Regel weniger Menschen ein Produkt kaufen möchten.
Aus der Tabelle kann man nun auch die konkrete Funktionsgleichung für die Nachfrage aufstellen (aus der Grafik ist das nicht ganz so einfach, weil dort die Achsen vertauscht sind). In diesem Fall lautet sie:
Die Nachfragefunktion heißt D(p) (engl. demand curve). Sie hängt vom Preis p ab und hat in der Regel eine negative Steigung.
Weitere Einflussgrößen
Beispiele für weitere Einflussgrößen auf die Nachfrage, die vom Marktmodell allerdings nicht berücksichtigt werden:
- Bedürfnisse der Konsumierenden
- Werbung
- Lebensstil der Konsumierenden
- Einkommen (und damit Kaufkraft) der Konsumierenden
Auch hier wird deutlich, dass das Marktmodell nur eine Idealvorstellung ist und in der Realität nur begrenzt anwendbar ist bzw. nur eine begrenzte Aussagekraft hat.
Beispiel
Eine Befragung von Fußball-Fans, zu welchem Preis sie Tickets für ein Spiel kaufen würden, hat folgendes ergeben:
Ticketpreis | Anzahl verkaufter Tickets |
---|---|
20 € | 120.000 |
40 € | 90.000 |
60 € | 60.000 |
80 € | 30.000 |
Daraus lässt sich nun die Nachfragefunktion herleiten:
Grafisch würde diese Nachfrage so aussehen:
Man erkennt wieder, dass die Nachfrage fallend ist. Je teurer die Ticketpreise also werden, desto weniger Menschen sind noch bereit diesen Preis zu zahlen.