Das Wort Ventile hast du bestimmt schon mal gehört, zum Beispiel am Fahrrad- oder Autoreifen.
Aber welche Funktion haben Ventile? Welche Ventile gibt es? Und wie funktionieren pneumatische Ventile?
simpleclub hilft dir, alles Wichtige dazu schnell und einfach zu verstehen.
Ventile einfach erklärt
Ventile sind dafür da, die Druckluft zu steuern, also entweder zu stoppen oder weiterzuleiten. Es gibt vier Arten pneumatischer Ventile, die Wege-, Sperr-, Druck- und Stromventile.
- Wegeventile: Der Durchflusswege des Luftstroms wird entweder geöffnet oder geschlossen.
- Sperrventile: Hier wird der Durchfluss der Druckluft gesteuert. Das Sperrelement wird sozusagen durch die Druckluft verschoben und sperrt dadurch oder gibt einen Weg frei.
- Druckventile: Sie werden genutzt, um den Druck in einer Anlage einzustellen.
- Stromventile: Hier wird die Größe des Raums verändert, der von der Druckluft durchströmt wird. Es wird also die Durchflussmenge beeinflusst.
Ventile Definition
Ventile werden dazu gebraucht, um in pneumatischen Anlagen die Druckluft zu steuern. Vereinfacht gesagt, die Druckluft wird weitergeleitet oder gestoppt.
Übersicht über pneumatische Ventile
Pneumatische Ventile lassen sich in vier Gruppen einteilen:
- Wegeventile
- Sperrventile
- Druckventile
- Stromventile
Wegeventile
Wegventile öffnen und schließen die Durchflusswege des Luftstroms. Mit Wegeventilen lassen sich Bewegungen von Zylinder und die Schaltstellung anderer Wegeventile steuern. Es gibt Sitzventile und Schieberventile:
- Sitzventile verschließen den Durchflussweg mit Kugeln oder Tellern
- Schieberventile verschließen den Durchflussweg mit Kolben
Sitzventile besitzen eine kurze Ansprechzeit, sind unempfindlich gegen Schmutz und haben wenig Verschleißteile. Sie erfordern jedoch eine große Betätigungskraft.
Kugelsitzventil (3/2-Wegeventil)
Sperrventile
Sperrventile steuern den Durchfluss der Druckluft in einer Richtung. Ein Sperrelement wird von der Druckluft verschoben und sperrt Wege oder gibt sie frei. Zu den Sperrventilen zählen unter anderem das Rückschlagventil, das Wechselventil, sowie das Zweidruckventil.
Wechselventil
Das Wechelventil ist ein ODER-Element und lässt die Druckluft passieren, wenn ein Signal (Druckluft) am Eingang E1 oder E2 anliegt.
Zweidruckventil
Das Zweidruckventil erfüllt eine UND-Funktion. Nur wenn die Druckluft an beiden Eingängen E1 und E2 anliegt, wird sie weitergeleitet. Liegt die Druckluft nur an einer Seite an, wird das Sperrelement verschoben und versperrt der Druckluft den Weg.
Druckventile
Mit Druckventilen kann der Druck in einer Anlage eingestellt werden. Zudem können Druckregelventile auf einen vorgegebenen Druck eingestellt werden und die Anlage erst freigeben, wenn dieser vorhanden ist. Als Druckventil werden das Druckbegrenzungsventil und das Druckregelventil verwendet.
Druckregelventil
Stromventile
Stromventile verändern die Größe des Raums, durch den die Druckluft durchströmt. Dadurch wird die Durchflussmenge der Druckluft beeinflusst, sodass diese entweder schneller oder langsamer durch die Anlage strömt. Meistens werden dafür Drosselrückschlagventile benutzt. Zudem gibt es noch das Verzögerungsventil und das Schnellentlüftungsventil.
Drosselrückschlagventil
Grafische Schaltsymbole für Wegeventile
Aufbau
Wegeventile werden zeichnerisch mit Quadraten dargestellt. Jedes Quadrat ist eine Schaltstellung. Die Schaltstellung wird in diesem Beispiel mit a und b gekennzeichnet - Es gibt also zwei Schaltstellungen. Pfeile in den Quadraten geben die Richtung an, in welche die Druckluft strömt. Die Rohranschlüsse sind die Striche an der oberen und unteren Seite. Sie haben eine feste Position; nur die Schaltstellung der Quadrate ändert sich. Diese werden, vereinfacht gesagt, hin und her geschoben.
Benennung von Wegeventilen
Wegeventile werden nach der Anzahl der Anschlüsse (Anzahl der Striche an der oberen und unteren Seite) und der Anzahl der Schaltstellungen (Anzahl der Quadrate eines Wegeventils) benannt.
4 / 3 Wegeventil bedeutet also:
- 4 Anschlüsse
- 3 Schaltstellungen
Kennzeichnung der Anschlüsse von Ventilen
Anschlüsse der Pneumatikventile werden nach der DIN ISO 559 mit Zahlen gekennzeichnet.
- Der obere Anschluss, der in der Ausgangsstellung mit der Druckluft verbunden ist, erhält die Ziffer 2
- Der untere Anschluss, der in Ausgangsstellung mit der Druckluft verbunden ist, erhält die Ziffer 1
Wird das Ventil über ein Druckluftsignal gesteuert, bedeutet 12:
- Druckleitung 1 wird mit Arbeitsleitung 2 verbunden
14 bedeutet:
- Druckleitung 1 wird mit Arbeitsleitung 4 verbunden
Beispiel Ventile
Betätigungsarten von Ventilen
Es gibt verschiedene Arten von Betätigungen für Ventile:
Ventile Zusammenfassung
Ventile sind dafür da, die Druckluft zu steuern. Es gibt vier Arten pneumatischer Ventile:
- Wegeventile: Der Durchflusswege des Luftstroms wird entweder geöffnet oder geschlossen. Es gibt zwei Arten der Ventile: Sitzventile und Schiebeventile.
- Sperrventile: Sie steuern den Durchfluss der Druckluft. Das Sperrelement wird durch die Druckluft verschoben. Sperrventile sind z. B. Wechsel-, Rückschlag- oder Zweidruckventile.
- Druckventile: Mit ihnen kann der Druck in einer Anlage eingestellt werden. Hier benutzt man Druckbegrenzungs- oder Druckregelventile.
- Stromventile: Die Größe des Raums, die von der Druckluft durchströmt wird, ist verändert. Es wird also die Durchflussmenge beeinflusst. Man benutzt hierfür fast immer Drosselrückschlagventile.
Die Schaltsymbole haben genormte grafische Darstellungen und Kennzeichnungen.