Grundsteuerungen

Wenn du gerade deine Ausbildung machst, ist dir der Begriff Grundsteuerung vielleicht schon mal begegnet.

Aber was sind Grundsteuerungen überhaupt? Welchen Zweck erfüllen sie? Und welche unterschiedlichen Steuerungen gibt es?

simpleclub hilft dir, die verschiedenen Grundsteuerungen schnell und einfach zu verstehen!

Grundsteuerungen einfach erklärt

Bei den Grundsteuerungen geht es darum, dass das Steuerteil richtig mit dem Arbeitsteil verbunden ist, damit die Anlage ihre Funktion richtig erfüllt.
Die drei bekanntesten Steuerungen sind die wegeabhängige Steuerung, zeitabhängige Steuerung und willensabhängige Steuerung.

  • Wegabhängigen Steuerungen: Die Position des Zylinders steuert das Signalglied. Ist der Zylinder also ausgefahren, kann die Position erfasst werden und der Zylinder fährt rein. Und genauso funktioniert das auch umgekehrt. Die Position des Kolbens wird entweder durch einen Rolltaster oder einen pneumatischen Näherungsschalter festgestellt.
  • Zeitabhängige Steuerungen: Sie werden anhand von Verzögerungsventilen gesteuert. Das trägt dazu bei, dass ein Signal erst nach gewisser Zeit ausgelöst wird. Es gibt z. B. ein Drosselrückschlagventil, einen Luftspeicher oder ein druckluftbeaufschlagten 3/2-Wegeventil. Durch eine Drossel kann zusätzlich noch eingestellt werden, wie lange die Verzögerung ist.
  • Willensabhängige Steuerungen: Sie werden immer von einer Person bedient, die die Steuersignale und Startsignale eingibt und kontrolliert, weshalb man sie nur für einfache Aufgaben nutzt. Hier gibt eine Einzelsteuerung den Ventil-Vor- und Rücklauf und Motoren-Rechts- und Linkslauf vor. Man unterscheidet zwischen Ventilen mit Federrückstellung und 2- oder 3-Stellungsventile ohne Federrückstellung.

Grundsteuerungen Definition

Der Steuerteil einer Anlage ist so mit dem Arbeitsteil verbunden, dass die Anlage die vorgegebenen Funktion erfüllt und alle Arbeitsschritte in der richtigen Abfolge ablaufen.


Arten von Grundsteuerungen

Wegabhängige Steuerungen

Bei wegabhängigen Steuerungen werden die Signalglieder von der Position des Zylinders gesteuert. Ist der Zylinder ausgefahren, wird das erfasst und der Zylinder fährt ein. Ist der Zylinder eingefahren, wird das ebenfalls erfasst und der Zylinder fährt aus.

Um die Position des Kolbens festzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Rollentaster → Kolben betätigt den Rollentaster durch Berührung
  • Pneumatischer Näherungsschalter → über einen Dauermagneten im Kolben wird der Näherungsschalter aktiviert

Die Lage der wegabhängigen Ventile wird im Schaltplan durch Markierungsstriche gekennzeichnet. Ist der Zylinder eingefahren, ist der Rollentaster 1.2 betätigt. Ist der Zylinder ausgefahren ist der Rollentaster 1.3 betätigt.

Betätige den On/Off-Schalter.

Zeitabhängige Steuerung

Zeitabhängige Steuerungen können mit Verzögerungsventilen verwirklicht werden. Diese sorgen dafür, dass Signale nach einer gewissen Zeit ausgeführt werden. Das Verzögerungsventil besteht aus:

  • einem Drosselrückschlagventil
  • einem Luftspeicher
  • einem druckluftbeaufschlagten 3/2-Wegeventil
Zeitabhängige Steuerung bei der der Signalein- und ausgang markiert sind sowie der Luftspeicher.
  • Dauer der Verzögerung wird durch eine Drossel stufenlos eingestellt
  • Nach der Drossel ist ein Luftspeicher geschaltet → nachdem der Speicher gefüllt ist, wird das 3/2-Wegeventil betätigt
  • Je stärker die Druckluft gedrosselt wird, desto länger dauert es, bis der Luftspeicher gefüllt ist → längere Zeitverzögerung

Willensabhängige Steuerungen

Willensabhängige Steuerungen benötigen eine Person, die die Steuersignale und Startsignale eingibt und kontrolliert. Deshalb sind sie auch nur für einfache Aufgaben geeignet (z. B. Spannvorgänge). Es liegt eine Einzelsteuerung des Ventil-Vor- und Rücklaufs und Motoren-Rechts- und Linkslauf vor.

  • Ventil mit Federrückstellung: Antriebsglied wird nur so lange gesteuert, wie auch das Signal aktiviert ist. Das hat den Hintergrund, dass das Signal nicht im Ventil gespeichert ist.
  • 2- oder 3-Stellungsventile ohne Federrückstellung: Es liegt eine Steuerung mit Speicherverhalten vor. Das Antriebsglied bleibt also so lange aktiviert, bis es ein anderes Signal bekommt.

Willensabhängige Steuerungen sind immer beim ersten Einleiten von Steuerungen an Maschinen oder als Notbetätigung an automatikbetriebenen Steuerungen notwendig.


Grundsteuerungen Beispiel

Aufgabe

Erstelle eine pneumatische Schaltung, die die folgenden Bedingungen erfüllt:

Das Startsignal, damit der Zylinder ausfährt, erfolgt über einen Handtaster. Nach Erreichen der Endlage muss der Kolben drei Sekunden in der vorderen Endlage bleiben und anschließend in die Ausgangsstellung zurückfahren. Das Ausfahren darf nur geschehen, wenn der Zylinder in der hinteren Endlage war.

Betätige den On/Off-Schalter.

Grundsteuerungen Zusammenfassung

Bei Grundsteuerungen ist das Steuerteil mit dem Arbeitsteil verbunden und ist dafür da, dass die Anlage ihre Funktion richtig erfüllt.
Man unterscheidet in:

  • Wegabhängigen Steuerungen bei der der die Position des Zyinders das Signalglied steuert. Die Position wird durch einen Rolltaster oder einen pneumatischen Näherungsschalter erfasst.
  • Zeitabhängige Steuerungen, die mit einem Verzögerungsventil gesteuert werden. Es kommt also erst zeitverzögert zu einem auslösen.
  • Willensabhängige Steuerungen, die immer von einer Person bedient werden und deshalb nur für einfache Aufgaben genutzt werden. Sie sind aber auch immer beim ersten Einleiten von Steuerungen und als Notbetätigung an automatikbetriebenen Steuerungen vorhanden.
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