Sobald ein neuer Rechner in ein Netzwerk eingebunden wird, müssen verschiedene Einstellungen vorgenommen werden, damit alles einwandfrei funktioniert.
Aber welche Konfigurationen sind notwendig, um einen Client in ein Netzwerk einzubinden? Wie kann man den Netzwerkzustand dokumentieren? Mit welchem Befehl kann man die IP-Konfigurationen überprüfen?
simpleclub erklärt dir, wie du die Integration von Clients in ein Netzwerk durchführen kannst!
Client in Netzwerk einbinden einfach erklärt
Um eine erfolgreiche Integration von Clients in Netzwerken zu ermöglichen, müssen im Vorfeld verschiedene Dinge beachtet werden. Hierzu gehört unter anderem das Abschätzen der Netzwerklast, um zu wissen, welche Datenübertragungsrate benötigt wird. Basierend darauf kann man sich für eine entsprechende Netzwerktechnologie (Hardwaregeräte, Leitungen usw.) entscheiden.
Zusätzlich muss man sich einen Überblick über den LAN-Ausbau (Leitungen, Anschlussdosen usw.) verschaffen und überprüfen, ob die Gegebenheiten so sind, wie sie in der Netzwerkdokumentation stehen. Wenn das nicht der Fall ist, muss die Netzwerkdokumentation entsprechend aktualisiert werden.
Das Wichtigste, damit die Client-Integration auf logischer Ebene funktioniert, ist die IP-Konfiguration. Hierbei wird dem Client eine eindeutige IP-Adresse (Netzwerkadresse) zugewiesen, mit der er entsprechend adressiert werden kann.
Client Definition
Ein Client ist ein Endgerät oder eine Software, die mit einem Server kommuniziert, um bestimmte Daten zu bekommen. Hierbei ist der Client die Schnittstelle zum Benutzer (z.B. ein Laptop oder ein Browser).
Client in Netzwerk einbinden Erklärung
Ist-Aufnahme
Ziel der Ist-Aufnahme ist es, sich einen ersten Überblick über verschiedene Netzwerkkomponenten (Leitungen, Anschlussdosen, Access Points usw.) zu verschaffen und die erste IP-Konfiguration durchzuführen. Zusätzlich muss der Ist-Zustand des Netzwerks vollständig dokumentiert werden.
Leitungen und Anschlussdosen
Um den physischen Anschluss der Clients zu ermöglichen, muss zunächst überprüft werden, ob die entsprechenden Leitungen und Dosen vorhanden sind. Hierzu ist eine Ortsbesichtigung erforderlich, um zu kontrollieren, ob die Netzwerkdokumentation mit der Realität übereinstimmt.
Es ist insbesondere darauf zu achten, dass die Lage und die Bezeichnung der Dosen und Verteiler entsprechend beschrieben ist.
Zusätzlich müssen die Patchfelder genauestens dokumentiert sein.
Ein Patchfeld, auch Rangierfeld genannt, ist ein Verbindungselement für Kabel, das aus vielen durchnummerierten Ports besteht. Hiermit werden Verlegekabel an einer zentralen Stelle zusammengeführt, um bei komplexen Kabelstrukturen den Überblick zu behalten.
WLAN-Anschlussmöglichkeiten
Auch die WLAN-Anschlussmöglichkeiten müssen vor Ort überprüft werden. Mithilfe der Dokumentation kann man sich einen Überblick verschaffen über die Lage der Access Points und deren Reichweite.
Nicht alle Access Points sind immer einfach zu finden. Es kann manchmal passieren, dass diese hinter einer Wandverkleidung versteckt sind. Um dieses Problem zu lösen, gibt es verschiedene Messgeräte, mit denen man die Sender gut aufspüren kann und die Funkfeldstärke messen kann.
IP-Konfiguration
Alle Clients benötigen eine eindeutige IP-Adresse, um in einem Netzwerk entsprechend adressiert werden zu können.
Die (Internet Protokoll)-Adresse (IP-Adresse) ist eine Netzwerkadresse, die allen Geräten in einem bestimmten Netz zugewiesen wird. Somit können die Datenpakete richtig adressiert werden.
Zusätzlich benötigen die Clients die IP-Adresse des Routers (Standardgateway) und des DNS-Servers.
Ein (Domain Name System)-Server (kurz: DNS-Server) ist ein Server, der einer URL die richtige IP-Adresse zuweisen kann, oder einer IP-Adresse die richtige URL.
Wenn man zum Beispiel die Webseite www.simpleclub.de besuchen will, dann braucht man die IP-Adresse von dem entsprechenden Webserver, um die Daten zu bekommen. Der Browser schickt die Anfrage an den DNS-Server, der mit der entsprechenden IP-Adresse antwortet. Dieser Prozess wird auch „Namensauflösung“ genannt. Mit dieser IP-Adresse kann der Client eine direkte Verbindung zum Webserver aufbauen.
In den meisten Fällen beziehen die Clients ihre Netzwerkeinstellungen automatisch. Händische Konfigurationen werden vermieden, da diese zu fehleranfällig sind. Sobald Clients erstmals angeschlossen werden, bekommen diese über einen sogenannten DHCP-Server automatisch eine IP-Adresse zugeteilt.
Den Ablauf der IP-Vergabe durch einen DHCP Server (auch DORA-Prozess) siehst du hier aufgelistet:
- Entdeckungsphase (D - Discover):
Der Client, der eine IP-Adresse benötigt, sendet einen DHCP-Discover-Paket aus. Dies ist ein Broadcast-Paket, das an alle Geräte im Netzwerk gesendet wird. Der Client wartet auf eine Antwort von einem DHCP-Server. - Angebotsphase (O - Offer):
Alle DHCP-Server im Netzwerk, die das Discover-Paket empfangen haben, antworten mit einem DHCP-Offer-Paket. Dieses Paket enthält eine vorgeschlagene IP-Adresse für den Client. Es ist wichtig zu beachten, dass, wenn mehrere DHCP-Server vorhanden sind, der Client möglicherweise mehrere Angebote erhält. - Anforderungsphase (R - Request):
Der Client wählt ein Angebot aus (typischerweise das erste, das er erhält) und sendet ein DHCP-Request-Paket an den DHCP-Server, um die angebotene IP-Adresse anzufordern. Dieses Paket ist ebenfalls ein Broadcast, so dass alle DHCP-Server, die ein Angebot gemacht haben, darüber informiert werden, dass ihr Angebot angenommen oder abgelehnt wurde. - Zuweisungsphase (A - Acknowledgment):
Der ausgewählte DHCP-Server bestätigt die Anfrage mit einem DHCP-ACK-Paket. Dieses Paket bestätigt die Zuweisung der IP-Adresse an den Client und enthält zusätzlich zu der IP-Adresse auch weitere Netzwerkinformationen wie Subnetzmaske, Standardgateway, DNS-Server-Adresse usw.
Der Client kann nun die zugewiesene IP-Adresse verwenden, bis die Lease-Zeit abläuft, wonach der Prozess erneut beginnt.
Netzwerkdokumentation
Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass ein Netzwerk immer genauestens dokumentiert ist. Das bedeutet auch, dass der Netzwerkbetreiber über jede Änderung am Netzwerk informiert werden muss.
In der Netzwerkdokumentation muss unter anderem ein Messprotokoll für jede Netzwerkleitung erstellt werden. Hierbei werden verschiedene elektrisch-physikalische Parameter gemessen und festgehalten, wie zum Beispiel: Leitungslänge, Verdrahtung, Signallaufzeit, Laufzeitunterschiede der Paare usw.
Zusätzlich muss die Lage der verschiedenen WLAN-Access-Points genauestens dokumentiert werden. Hierbei wird an repräsentativen Punkten im Gebäude (oder auch außerhalb) ein Feldstärkemessung durchgeführt und in den Lageplan eingetragen.
Auch die Netzwerkpläne dürfen in der Dokumentation nicht fehlen. Diese beinhalten Informationen über die einzelnen Netzwerkgeräte und beschreiben den Informationsfluss innerhalb eines Netzwerks.
Client mit WLAN verbinden
Um einen Client das erste Mal mit dem WLAN zu verbinden, benötigt man das entsprechende WLAN-Passwort. Sobald ein Rechner mit dem WLAN verbunden ist, lässt sich dieser auch als Access Point benutzen. Um das zu ermöglichen, reicht es aus, die Hotspot-Einstellungen aufzurufen und ein entsprechendes Passwort zu vergeben. Somit wird für andere Geräte das neue WLAN sichtbar und der ursprüngliche Rechner hat die Funktion eines Routers übernommen.
Client in Netzwerk einbinden Beispiele
Netzwerkdokumentation: jNetMap
Ein bekanntes Tool, um Dokumentationen von Netzwerkstrukturen und Netzwerktopologien zu erstellen, ist jNetMap. Damit kann man sich über den sogenannten Network-Scanner alle Geräte in einem bestimmten Adressbereich anzeigen lassen. Diese werden dann auf der Karte platziert und man kann sich durch Rechtsklick die Eigenschaften von einem bestimmten Gerät (Standort, Modell usw.) anzeigen lassen.
Die grünen Linien signalisieren, dass die Verbindungen in Ordnung sind. Sollte es zu einem Problem bei einem bestimmten Gerät kommen, dann wird die entsprechende Verbindung rot markiert. Über die File-properties kann man die Einstellungen so einrichten, dass eine automatische Prüfung des Netzwerks stattfindet und man direkt benachrichtigt wird, sobald ein Problem eintritt.
IP-Konfiguration überprüfen: ipconfig
Um die aktuellen IP-Konfigurationen von Windows-Rechnern anzuzeigen, kann man den Befehl „ipconfig“ in der Konsole eingeben. Damit werden alle relevanten Informationen (IP-Adresse, Subnetzmaske, Standardgateway usw.) aufgelistet. Das kann bei einer Fehlersuche oder bei der Prüfung der eigenen IP-Einstellungen sehr nützlich sein.
Client in Netzwerk einbinden Zusammenfassung
Fassen wir nochmal das Wichtigste zusammen:
Ein Client ist ein Endgerät oder eine Software, die mit einem Server kommuniziert, um bestimmte Daten zu bekommen. Hierbei ist der Client die Schnittstelle zum Benutzer.
Um eine erfolgreiche Integration von Clients in einem Netzwerk zu ermöglichen, muss man sich vorher einen Überblick über den LAN-Ausbau (Leitungen, Anschlussdosen usw.) verschaffen.
Alle Clients benötigen eine eigene IP-Adresse, die IP-Adresse des Routers und des DNS-Servers.
Mit dem Tool jNetMap können Netzwerkstrukturen und Netzwerktopologien genauestens dokumentiert werden.
Mit dem Befehl „ipconfig“ können die IP-Konfigurationen von Windows-Rechnern aufgelistet werden.