Beim Tapezieren geht es darum die verschiedenen Wandbeschichtungen mit dem richtigen Werkzeug ideal anzubringen. Verschiedene Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten benötigen dabei verschiedene Techniken.
Wie wird tapeziert?
Je nach Tapete und Anwendung werden zum Tapezieren natürlich verschiedene Techniken angewendet. Aber einige sind universell und bei den meisten Tapeten gleich.
Zum Beispiel der allgemeine Ablauf beim Tapezieren eines Raumes. Hier werden folgende Schritte fast immer befolgt.
Entfernen der alten Tapete
Vor dem Anbringen einer neuen Tapete muss oft die alte Schicht entfernt werden.
Hier hilft zuerst der Perforationsroller, also eine Rolle mit kleinen Metallspitzen. Hiermit wird die Tapete durchlöchert. Dann wird mit einem Lösungsmittel, wie zum Beispiel auch Spülmittel, die Tapete eingesprüht. Das Lösungsmittel gelangt dann durch die Löcher unter die Tapete und löst den Kleber. Mit einem Spachtel kann die Tapete nun abgetrennt werden.
Ausrichtung der Tapetenbahn
Zum Anbringen der neuen Tapete gilt eine wichtige Regel.
Die erste Tapetenbahn muss perfekt gerade liegen. Denn sonst werden alle folgenden Bahnen schräg.
Um das zu realisieren wird mit Hilfe einer Wasserwaage ein perfekter senkrechter Strich von der Decke zum Boden an die Wand gezeichnet. Dort wird dann die erste Tapetenbahn angelegt.
Schneiden der Tapetenbahnen
Mithilfe eines Tappeziertisches können die Tapetenbahnen zugeschnitten werden. Hierbei ist wichtig die Raumhöhe plus Überhang einzurechnen. Das ist der Teil, der oben und unten übersteht.
Hinzu kommt der sogenannte Raport. Das ist ein Begriff für die Musterung einer Tapete.
Rapport | Bedeutung |
Kein Rapport | Die Tapete kann ohne Bedenken angebracht werden und es muss nicht auf die Musterung geachtet werden. |
Gerader Rapport | Das Muster ist überall auf der gleichen Höhe. |
Versetzter Rapport | Hier müssen die Muster immer versetzt angebracht werden. Es muss genau beachtet werden wie weit das Muster nach oben hin versetzt werden muss. |
Einkleistern / Einweichen der Tapete
Vor dem Anbringen müssen die Tapetenbahnen eingekleistert werden. Dabei hilft das Kleistergerät. Dort werden die Tapeten eingespannt und das Gerät mit Kleister gefüllt.
Nun müssen die Tapeten gefaltet werden. Wie unten zu sehen ist solle ndie klebenden Seiten aufeinander und die Ränder exakt zueinander liegen.
Nachdem die Weichzeit abgewartet wurde, kann die erste Tapete angesetzt werden. Die Überstände werden mit dem Cuttermesser abgeschnitten.
Andrücken der Tapete
Nachdem die Tapetenbahn erfolgreich und gerade angebracht und die Überstände entfernt wurden, muss diese noch angedrückt werden. Dadruch wird optimaler Halt gewährleistet. Für die verschiedenen Tapetenarten werden dabei unterschiedliche Werkzeuge benötigt.
Beim Andrücken immer von innen nach außen arbeiten. So werden Lufteinschlüsse verhindert.
Tapete | Werkzeug |
Raufaser | Moosgummiwalze, Nylonbürste |
Relief | Weiche Nylonbürste |
Vlies | Andrückwalze mit Moosgummirolle |
Glattvlies | Andrückspachtel |
Beispiel
Jan möchte Raufasertapete in der neuen Wohnung anbringen. Die letzten Male hat er immer alles falsch gemacht. Heute ist er davon überzeugt nichts zu übersehen.
Die alte Tapete hat er die letzten Tage schon sehr mühselig entfernt. Nun wird die erste Tapetenbahn eingekleistert und gefaltet. In der Zwischenzeit zeichnet Jan einen senkrechten Strich an die Wand. Hier kann er die erste Tapetenbahn ausrichten.
Jetzt werden die Bahnen nacheinander eingekleistert und an die Wand gebracht. Zuletzt noch mit einer Nylonrolle fest andrücken. Und schon ist die Tapete fertig.