Estriche sind die am meisten verwendeten Böden und Untergründe im Baugeschäft. Um diese ideal zu beschichten müssen einige Dinge genau beachtet werden. Denn die Oberfläche unterscheidet sich je nach Estrich und ist je nach Beschichtung besonders empfindlich.
Wieso wird Estrich beschichtet?
Prinzipiell können Estriche sowohl beschichtet als auch umbeschichtet genutzt werden. Durch die rauen Eigenschaften der Oberfläche ist es allerdings wahrscheinlich, dass Schmutz und Fette in diese eindringen, wenn keine Beschichtung vorhanden ist. Dies zu entfernen ist dann besonders aufwendig. Hinzu kommt, dass neue Estriche besonders schnell stauben.
Eine Beschichtung auf Estrich hat folgende Gründe:
- Diese Stauben nicht
- Mechanisch belastbarer
- Einfacher zu reinigen
Diese beschichteten Estriche finden oft in größeren Lagerhallen, oder Industrieräumen, sowie Parkhäusern und Werkstätten Verwendung.
Arten von Estrichbeschichtungen
Je nachdem, welchen Belastungen ein Estrich ausgesetzt wird, werden verschiedene Beschichtungen benötigt. Stärkere Belastungen benötigen dicke Schutzschichten. Für leichte Belastungen reichen dünnere Schichten aus.
Imprägnierung
Bei der Imprägnierung handelt es sich um eine Beschichtung, welche keine Schicht bildet, sondern in die Oberfläche eindringt und damit diese verfestigt. Imprägnierungen sind immer transparent und verändern dadurch nicht die optischen Eigenschaften des Estrichs.
Versiegelung
Eine Versiegelung ist verglichen mit der Imprägnierung eine schichtbildende Beschichtung. Die Schichtdicke beträgt hier 0,1 bis 0,3 Millimeter.
Beschichtung
Bei der Beschichtung gibt es zwei Unterscheidungen. Eine Bodenbeschichtung hat eine Schichtdicke von 0,3 bis 1 Millimeter. Ein Dickschichtsystem ist 1 bis 5 Millimeter dick.
Belag
Beläge sind immer fließfähige Beschichtungen. Diese können Zuschlagstoffe wie Quarzsand enthalten. Durch diesen Zuschlag werden sie zu einer dickflüssigen Masse. Schichtdicken sind hier höher als 5 Millimeter.
Auswahl des Beschichtungsstoff
Die Auswahl der Beschichtung ist ausschlaggebend für die Qualität des entstandenen Bodens. Deshalb ist diese Auswahl auch extrem wichtig.
Acrylat
Acrylat ist ein Beschichtungsstoff, der sich für Situationen eignet, in denen nur geringe Belastungen auf den Boden einwirken. Bei zu hohen Belastungen würde das Acrylat mit dem schweren Gegenstand eine Reaktion eingehen und je nach Material weich und klebrig werden.
Epoxidharz
Epoxidharze sind geeignet für hohe Belastungen im Innenbereich. Sie sind nicht wetterbeständig.
Polyurethan
Dieses Bindungsmittel ist ebenfalls für hohe Belastungen gemacht. Durch hohe Elastizität ist die Beschichtung auch beständig gegen größere Temperaturen und UV-Licht.
Topfzeit
Zuletzt noch einiges zur Zeit. Die sogenannte Topfzeit ist die Zeitspanne, in der die Beschichtung verarbeitet werden muss. Wird diese überschritten, kann die Beschichtung nicht mehr verwendet werden. Allerdings gibt es diese Einschränkung in der Arbeit nur bei den sogenannten 2-Komponenten-Beschichtungen. Diese bestehen aus dem Stammmaterial (Komponente A), sowie dem Härter (Komponente B).
Beim Mischen der beiden kommt es zu einer Reaktion. Die Reaktionszeit ist dann die Topfzeit. So lange kann das Gemisch noch verarbeitet werden. Danach ist dieses durchgehärtet.